Für mehr als zwei Jahrzehnte mussten sich Pokémon-Fans mit verwaschenen Scans der ursprünglichen Aquarellzeichnungen von Ken Sugimori begnügen. Diese Zeichnungen der ersten 251 Pokémon aus den Generationen I und II prägten das Bild der beliebten Monsterwelt, waren aber in ihrer verfälschten Form kaum mit dem Original vergleichbar. Jetzt, dank der Arbeit von engagierten Online-Archivaren wie Lewtwo auf Twitter, können Fans die Kunstwerke endlich in ihrer vollen Pracht bewundern.
For the very first time, we’ve been sent accurate scans of the original 251 Ken Sugimori Pokemon artwork to archive in high quality.
the difference is insane. pic.twitter.com/KmNUIJQ2yv
— Lewtwo (@Lewchube) April 17, 2023
Ein Blick zurück: Warum die alten Scans problematisch waren
Die bisher bekannten Scans stammten hauptsächlich aus westlichen Strategie-Guides wie jenen für „Pokémon Rot und Blau“ oder „Gold und Silber“. Diese Versionen waren oft verfärbt, gestreckt oder enthielten gar nicht alle Details. Das lag nicht nur an schlechter Scanqualität, sondern auch daran, dass die westlichen Druckversionen bereits fehlerhaft waren.
Im Gegensatz dazu enthält der nur in Japan erschienene Pokémon Gold und Silber Pokédex-Guide die originalgetreuen Aquarelle Sugimoris. Dank des Entwicklers Christopher „ExcaliburZero“ Wells, der die Scans zur Verfügung stellte, und der akribischen Arbeit von Lewtwo, werden diese Kunstwerke jetzt digital restauriert und in hoher Qualität archiviert.
Bild: The Pokémon Company / Lewtwo
Warum diese Scans so wichtig sind
Gegenüber Kotaku, erklärte Lewtwo, dass die lange Verbreitung der schlechten Scans das allgemeine Verständnis der originalen Kunstwerke stark beeinflusst hat. Mit dem Erscheinen der Virtual Console-Versionen der klassischen Spiele tauchten erstmals hochwertige, digitale Bilder einiger alter Pokémon auf, die das Interesse an einer vollständigen Restaurierung weckten.
Die neuen Scans zeigen feinste Details wie verlaufende Farben und sogar Werkzeugeffekte auf dem Papier. Das gibt Fans einen völlig neuen Eindruck von der Detailverliebtheit Ken Sugimoris, der mit seinen Illustrationen das visuelle Fundament der Pokémon-Welt schuf.
Bild: The Pokémon Company / Lewtwo
Widerstand und Community-Reaktionen
Trotz der Begeisterung gibt es auch Kritik. Einige Fans fürchten, dass mit der Überarbeitung der alten Scans ein Stück Nostalgie verloren gehen könnte. Doch Plattformen wie Bulbapedia archivieren weiterhin auch die alten Bildversionen, um eine vollständige Dokumentation zu gewährleisten.
Lewtwo betont, dass es nicht darum geht, Erinnerungen zu löschen, sondern darum, die Kunst so zu zeigen, wie sie ursprünglich gedacht war. Trotz einiger hasserfüllter Kommentare überwiegt die positive Resonanz aus der Community. Viele freuen sich über die liebevolle Restaurierung ihrer Lieblingspokémon.
Fazit: Ein Meilenstein für Kunst- und Pokémon-Fans
Die Restaurierung der klassischen Aquarellkunstwerke von Ken Sugimori ist ein bedeutender Schritt für die Archivierung der Pokémon-Geschichte. Dank engagierter Fans und Experten erleben wir eine Wiederentdeckung der visuell-künstlerischen Wurzeln eines der erfolgreichsten Franchise unserer Zeit.
Bild: The Pokémon Company / Lewtwo
Besuche die offizielle Asset-Archiv-Seite von Lewtwo, um alle restaurierten Illustrationen zu sehen und einen direkten Blick auf die Geschichte von Pokémon zu werfen.